DAX: The trend is your friend
Noch setzt sich das aus dem letzten Jahr gewohnte Bild fort, mit einem starken DAX und relativ schwächeren Nebenwerten. Aufgrund einer hohen Bewertung der Top-Performer ist eine Sektorrotation aber eigentlich überfällig.
Der DAX hat sich in der letzten Woche auf ein neues Allzeithoch vorgeschoben und damit angedeutet, dass er die seit zwei Jahren währende Rally weiter fortsetzen will. An der wirtschaftlichen Gesamtlage hat sich bislang indes wenig geändert. Speziell in Deutschland, aber auch in Europa insgesamt ist die Dynamik mau, in den USA ist sie hingegen deutlich höher. Das zeigt sich auch in den Unternehmenszahlen.
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Gewinndynamik in den USA deutlich höher
Etliche Blue Chips aus Deutschland und dem übrigen Europa profitieren zweifelsohne von der vergleichsweise deutlich höheren Dynamik der Weltwirtschaft – aber beileibe nicht alle. Das zeigt sich zu Beginn der Berichtssaison für das vierte Quartal in den Analystenschätzungen. So wird für die Unternehmen des US-Leitindex S&P 500 im Durchschnitt ein Gewinnwachstum von 10,4 % erwartet – bei einem unterstellten Umsatzwachstum um 4,2 %. Demgegenüber liegt die Konsensschätzung für die führenden europäischen Konzerne im STOXX 600 bei einer mageren Ergebnissteigerung um 1,9 %, und um selbige Rate sollen auch die Erlöse zulegen.


Bewertung historisch betrachtet hoch
Die Gewinndynamik hält hierzulande mit der Kursentwicklung nicht Schritt, im letzten Jahr hat sich das rollierende DAX-KGV von ca. 14 auf 19 erhöht, das ist im historischen Maßstab ein hoher Wert. In den USA sieht es nicht viel besser aus. Auch wenn die scharfe Nasdaq-Korrektur zur Jahresmitte 2024 für eine kleine Atempause gesorgt hatte, in der die Unternehmen mit einem fortgesetzten Gewinnwachstum zu ihrer Bewertung wieder etwas aufschließen konnten, ist das rollierende S&P500-KGV inzwischen auf knapp über 30 gestiegen, auch das gab es in der Historie selten.
Fazit
Die Gewinne könnten in jüngster Zeit in den USA um etwa 10 % gewachsen sein und in Europa zumindest mit einer niedrigen einstelligen Rate. In Relation dazu sind die KGVs hoch. Trotzdem haben Leitindizes wie der DAX ihre Rally aktuell mit neuen Höchstkursen fortgesetzt. Damit wächst die Korrekturgefahr, falls sich die Gewinndynamik nicht erhöht.
Das mutmaßlich gesündeste Szenario wäre eine Wachstumsbeschleunigung in Europa und eine Sektorrotation hin zu Zyklikern, das zeichnet sich im Moment aber noch nicht ab. Wenn es so kommt, sollte auch unser Musterdepot aber zu den Profiteuren zählen. Seit seiner Auflage im Juni 1999 hat das Musterdepot des Anlegerbriefs bereits eine Rendite von 2.605 % erzielt, während der DAX im gleichen Zeitraum um 292 % gestiegen ist (Stand 20.01.2025, 16:45 Uhr).
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