DAX: Politische Börse – mit nachhaltigem Schaden?
Wohl selten hat die Handelspolitik für so heftige Kursschwankungen gesorgt, wie jüngst die Zollpläne der US-Regierung. Jetzt kommt es auch für den Value-Stars-Deutschland-Index darauf an, was Trump will: Gute Deals, oder einen kompletten Umbau der Weltwirtschaft?
Einem bekannten Börsenspruch zufolge haben „politische Börsen kurze Beine“, was besagt, dass politische Ereignisse den globalen Kapitalmarkt selten über einen längeren Zeitraum markant prägen. Die Weltwirtschaft als Supertanker ist nämlich nicht leicht vom grundsätzlichen Kurs abzubringen. Doch es stellt sich die Frage, ob der politische Aktionismus der US-Regierung nicht die Ausnahme von dieser Regel darstellt, denn Trump schickt sich an, die Grundpfeiler des globalen Wachstums der letzten Jahrzehnte zu zerstören.
Säulen des Wachstums wanken
Ein freier Welthandel und eine fortschreitende internationale Arbeitsteilung – das waren zwei ganz wichtige Säulen der positiven Entwicklung der Weltwirtschaft in den letzten Jahrzehnten. Vor dem Hintergrund des chronisch hohen Leistungsbilanzdefizits der USA, das für eine fortschreitende Auslandsverschuldung sorgt, legt Trump hier die Axt an und will den Trend mit hohen Zöllen drehen. Dahinter stecken allerdings über lange Zeit gewachsene Strukturen, die sich nicht schnell ändern lassen.

Zwei Szenarien
Texas-Senator Ted Cruz, der eigentlich zum Trump-Lager gehört, sieht zwei mögliche Verläufe für den gestarteten Handelskrieg: Entweder gibt es in den nächsten Monaten viele gute Deals zu Gunsten der USA, die zugleich die politische Lage entschärfen und wieder stabile Rahmenbedingungen für globales Wachstum schaffen. Oder aber die Zollspirale eskaliert, was aus Sicht von Cruz auch die USA in die Rezession schicken und zu einer schweren Niederlage der Republikaner bei den Midterm-Wahlen in 2026 führen könnte. Die Anleger schwanken zwischen den Szenarien hin und her, wie Sell-off und Rebound verdeutlicht haben, waren zuletzt aber insgesamt sehr pessimistisch gestimmt.
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Fazit
Trumps Zollpolitik ist hochgradig gefährlich – für das Wachstum der Weltwirtschaft ebenso wie für das der USA. Das sieht selbst ein Fan von ihm, wie der republikanische Senator Ted Cruz, so. Jetzt kommt es darauf an, ob der Regierung wirklich an „guten Deals“ gelegen ist oder nicht. Sollten nicht Deals zum Abbau von Handelshemmnissen das Ziel sein, könnten die Pessimisten an der Börse ausnahmsweise mal richtig liegen. Normalerweise ist eine so hohe Bärenquote unter Anlegern ein starkes Kaufsignal, aber vielleicht ist auch das mit Trump dieses Mal anders.
Sollte es aber auf Deals hinauslaufen, sogar möglicherweise auf eine Abschaffung aller Zölle zwischen den USA und der EU, dann würde die Mehrheit mit ihrem Pessimismus vermutlich wieder daneben liegen und den Börsen könnte das Comeback gelingen – das wäre zweifelsohne auch für unser Musterdepot ein positives Szenario. Seit seiner Auflage im Juni 1999 hat das Musterdepot des Anlegerbriefs bereits eine Rendite von 2.568 % erzielt, während der DAX im gleichen Zeitraum um 289 % gestiegen ist (Stand 14.04.2025, 10:45 Uhr).
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